Vater Staat
Seit der deutschen Nachkriegszeit
ist des Bürgers Mündigkeit
grundgesetzlich vorgegeben:
Ein freies, selbstbestimmtes Leben
sollen alle Deutsche führen,
ohne Druck vom Staat zu spüren.
Die Gründer dieser Republik
bewiesen visionären Blick:
und machten Deutschland liberal;
sie waren nah am Ideal:
Die Bürger durften ganz in Frieden
an ihrem Glück und Schicksal schmieden,
sie durften, was sie wollten, kaufen
und zwanglos rauchen, fressen, saufen.
Dann wurde unser Land sozial
und nach jeder neuen Wahl
wurden Rechte aufgekündigt,
Bürger peu à peu entmündigt.
Mit Verweis auf „Volkes Wohl“
entzog man uns den Alkohol,
nahm uns dann das Nikotin
und sperrte uns die Kalorien.
Wir sagten stets „in Gottes Namen“
zu den Verboten „ja“ und „amen“,
gaben immer das Okay …
… aber dann kam „Veggie-Day“:
Bei den täglichen Gerichten
sollten wir auf Fleisch verzichten.
Und das taten wir … mitnichten!
Justament in diesen Tagen
will man uns die Wurst versagen,
weil zu viel der Schweinerei
ziemlich krebsgefährdend sei.
Da geht Vater Staat zu weit
und im Volk herrscht Einigkeit:
Wurst ist keine Bagatelle
Gehacktes, Bratwurst, Frikadelle,
Salami, Schinken, Speck & Co.
gekocht, geräuchert oder roh …
das ist Nationalgericht,
das verbietet man uns nicht.