Wolfgang Engelmeyer
Wolfgang Engelmeyer

Putin …

 

Mit der großen deutschen Wende

ging auch der Kalte-Krieg zu Ende

und im Zuge von Glasnost

kam die Öffnung von West-Ost.

 

... Putin, Russlands Präsident,

sprach im deutschen Parlament

von befreundeten Kulturen,

von neuen Politikstrukturen,

von demokratischen Visionen:

Er überzeugte die Fraktionen!

 

Parteien jeglicher Couleur

applaudierten dem Charmeur

mit dem telegenen Wesen

und seinen liberalen Thesen

von russisch-deutscher Partnerschaft

mit ungeahnter Wirtschaftskraft.

 

Der kumpelhafte „Wladimir“

(Ex-Geheimdienstoffizier)

blieb auf dem Präsidenten-Posten

und unser bester Freund im Osten,

der sich hier Devisen borgte

und uns mit Gas und Öl versorgte.

 

Der Angler, Großwild-, Schürzenjäger

wurde unser Hoffnungsträger

als Russlands starker erster Mann:

Er kam bei den Massen an.

 

Wir liebten und verehrten ihn

wie einen zweiten Rasputin -

als einen Staatsmann mit Format

und „lupenreinen Demokrat“

 

.. bis  er irgendwie mutierte,

plötzlich wie ein Zar regierte,

Schwule / Lesben inhaftierte,

Journalisten liquidierte,

in Nachbarstaaten einmarschierte

und offen einen Krieg riskierte

 

… da wurde uns im Westen klar,

wie völlig unberechenbar

der Kreml-Chef schon immer war,

dass er es selten ehrlich meint:

Mal ist er Freund, mal ist er Feind.