Wolfgang Engelmeyer
Wolfgang Engelmeyer

Ein Jäger aus …

 

Als die Ur-, Ur-, Urgroßfahren

(vor mehr als 100.000 Jahren)

eben erst Erectus waren,

barfuß durch die Steppe sausten

und in dunklen Höhlen hausten,

war der Jäger Renommee

in der Gesellschaft noch OK.

 

Im Gegenteil: Der Steinzeitjäger

war hochverehrter Würdenträger.

 

Sie war Höhlenfrau und Mutter,

gab dem Nachwuchs Schutz und Futter,

mistete die Schweineställe,

lüftete die Bärenfelle,

wärmte ihn am Lagerfeuer ...

 

... er zog raus ins Abenteuer

(mit seinen männlichen Verwandten),

 jagte Hirsche, Elefanten,

zog den Büffeln hinterher

- mit Steinaxt, Keule oder Speer.

 

Im Zweikampf, sprich von Mann zu Mann,

griff er Grizzlybären an.

 

Gute Sinne, Kraft und Mut

lagen damals noch im Blut.

 

Der moderne Großstadtjäger

ist Hörgerät- und Brillenträger,

sieht und hört und riecht nicht mehr,

jagt dem Wild nicht hinterher,

sondern sitzt mit dickem Ranzel

auf einer isolierten Kanzel

und trifft trotz starkem Zielfernrohr

oft nicht mal ein Scheunentor.