Oh, du fröhliche …
Kaum ist die Osterzeit vorbei,
der erste Feststress überwunden,
der Markt von Schokoeiern frei,
Hasen im Geschäft verschwunden ...
schleicht sich heimlich, still und leise
- viele Wochen vor Advent -
auf eine wundersame Weise
Weihnachtskram ins Sortiment.
Schokoladenweihnachtsmänner
sind ab Herbst in den Regalen,
im Verkauf als Dauerbrenner
sorgen sie für schwarze Zahlen.
Das Geschäft bis Nikolaus
machen die Adventskalender,
Lichterketten gehen raus
und es boomen Kerzenständer
Enten- oder Gänsebraten,
Stollen, Printen und Oblaten
konsumieren wir in Massen,
die die Kassen klingeln lassen.
Spätestens am „Heilig Morgen“
müssen wir den Baum besorgen,
Lebensmittel und Getränke
und noch eins, zwei, drei Geschenke.
Der Weg bis zur Besinnlichkeit
ist um diese Zeit noch weit,
von „Stiller Nacht“ ist keine Spur,
denn jetzt folgt „Frohes Fest“-Theater ...
Die Heilanstalt hat Konjunktur,
wir brauchen Ärzte und Psychiater.
Das Fest ist zum Geschäft verkommen,
die frohe Botschaft wird verraten:
Der Börsenkurs wird wahrgenommen,
Umsatzzahlen, Wirtschaftsdaten
… und Scheidungs- oder Selbstmordraten.